EIN DAUERHAFTES DENKMAL FÜR EINEN VISIONÄR: DIE GEDENKTAFEL FÜR THEODOR VON CRAMER-KLETT ZIERT NUN DEN CRAMER-KLETT-PLATZ

Der Cramer-Klett-Platz, lange ein zwar zentraler, aber im Verborgenen bliebender Ort der Begegnung, hat endlich sein historisches Herzstück erhalten: Eine würdige Gedenktafel, die das Leben und Wirken seines Namensgebers, des Industriepioniers Theodor Freiherr von Cramer-Klett, für alle sichtbar macht. Die feierliche Enthüllung, die am 27. September 2025 anlässlich des Geburtstags des Visionärs stattfand, markiert den Abschluss eines Projekts, das maßgeblich von der Interessengemeinschaft und dem Förderverein Cramer-Klett-Siedlung Gustavsburg e.V. initiiert und vorangetrieben wurde.

Vom Unsichtbaren zum Unübersehbaren: Ein Platz findet seine Identität

Die nun fest angebrachte Gedenktafel ist weit mehr als nur eine formelle Kennzeichnung; sie ist eine Wiederentdeckung der lokalen Identität und holt das Erbe eines prägenden Industriepionieren aus der Vergessenheit zurück ins öffentliche Bewusstsein. Zusammen mit dem ebenfalls neu angebrachten offiziellen Straßenschild verwandelt sie den Platz in einen unübersehbaren Ort der Geschichte. „Der Cramer-Klett-Platz verdient endlich die Aufmerksamkeit, die ihm zusteht. Mit dem Schild und der Tafel schaffen wir einen Ort des Innehaltens, an dem die Vergangenheit lebendig wird“, betont Matthias Welniak, Vorsitzender des Fördervereins.

Der Mann, der Gustavsburg erschuf: Wer war Theodor von Cramer-Klett?

Die Inschrift der Tafel lädt Besucher ein, in die faszinierende Geschichte der Industrialisierung einzutauchen und Antworten auf die Frage zu finden: Wer war der Mann hinter dem Namen? Theodor Freiherr von Cramer-Klett (1817–1884) war kein gewöhnlicher Unternehmer. Als Gründer der Maschinenfabrik Klett & Comp., aus der später der global agierende MAN-Konzern hervorging, war er ein wahrer Pionier.

Seine Geschichte ist untrennbar mit der Entstehung Gustavsburgs verbunden. Als die hessische Ludwigseisenbahngesellschaft 1859 seine Firma mit dem Bau der Mainzer Südbrücke beauftragte, errichtete Klett & Comp. provisorische Werkstätten auf dem Gelände der ehemaligen schwedischen Festung Gustavsburg. Eigentlich für den Abriss nach Fertigstellung der Brücke vorgesehen, erwies sich der Standort als Glücksfall: Aufgrund einer überwältigenden Auftragslage für weitere Brücken- und Hochbauten entschied sich Cramer-Klett, die Gustavsburger Werkstätten zu einer voll ausgestatteten Dependance auszubauen.

Diese Entscheidung war die Geburtsstunde des industriellen Gustavsburg. Aus den temporären Werkstätten entstand ein permanentes MAN-Werk, das wiederum Arbeiter und ihre Familien anzog. Für sie ließ die Maschinenfabrik Klett & Comp. in den Jahren 1896-1906 die sogenannte „Klett-Kolonie“ errichten – die ersten richtigen Wohnhäuser, die aus Gustavsburg mehr machten als nur einen Werkstandort. Cramer-Kletts visionärer Tatendrang legte so den Grundstein für die gewerblich-industrielle Struktur und die dauerhafte Besiedlung des Ortes.

Mehr als nur Stein und Metall: Ein lebendiges Erbe für die Zukunft

Mit dieser dauerhaften Ehrung schafft Gustavsburg mehr als nur eine nostalgische Reminiszenz. Der Cramer-Klett-Platz mit seiner neuen Gedenktafel wird zu einer lebendigen Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Er erinnert daran, dass der Pioniergeist, der Unternehmermut und der Gemeinschaftssinn, die Cramer-Klett verkörperte, auch heute die Grundlage für eine erfolgreiche und identitätsstiftende Zukunft sind. Der Platz ist damit nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch der Inspiration für kommende Generationen. Das Denkmal ist damit nicht nur installiert, sondern das Vermächtnis des Visionärs ist endlich sichtbar im Stadtbild verankert.

Nach oben scrollen
Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.