SANIERUNG DER EHEMALIGEN ARBEITERSIEDLUNG DURCH DIE BG MAINSPITZE VON 1980 BIS 1992
1979 hat die Baugenossenschaft Mainspitze das gemütliche Ensemble mit seinen 36 Wohnhäusern auf rund drei Hektar Fläche für 1,8 Millionen Mark von der MAN gekauft.
Ein entscheidender Schritt für das Gelingen der 12-jährigen Generalsanierung der Siedlung durch die Baugenossenschaft Mainspitze eG, war die Aufnahme in das Denkmalbuch des Landes Hessen. Aufgrund der sozial- und baugeschichtlichen Bedeutung erhielt das Gesamtensemble „Cramer-Klett-Siedlung“ Denkmalschutz.
Das ermöglichte wiederum eine umfangreiche Förderung der Sanierungskosten durch das Land. Zahlreichen örtlichen und regional ansässigen Handwerksbetrieben wurde die sensibel zu handhabende Sanierung und Modernisierung des alten Häuserbestandes anvertraut.
Durch Einbau von Bädern und Heizungen oder die Erneuerung der Elektrik, steigerte sich der Wohnwert erheblich. Dies war eine Rückkehr zu den Anfängen des Siedlungsbaus in Gustavsburg. Was die MAN 1896 begann, sollte über 80 Jahre später von der Baugenossenschaft Mainspitze fortgesetzt werden.
Seit 2009 hat die Baugenossenschaft Mainspitze BG-MAINSPITZE.DE damit begonnen, die Häuser zu verkaufen. 90 Anwesen sind auf diese Weise inzwischen in private Hände gelangt. Kaufberechtigt sind ausschließlich die Mieter und deren Verwandte ersten Grades, also Kinder oder Eltern.
Die als Gartenstadt von OBERBAURAT PROF. KARL HOFMANN konzipierte Siedlung bietet abwechslungsreiche Dachlandschaften, Erker, Gauben, Ecktürme, Fachwerk, Zwerchhäuser, hölzerne Treppenaufgänge, verzierende Holzschindeln oder kleine Arkaden – der Baumeister des 19. Jahrhunderts wusste virtuos auf der Klaviatur architektonischer Stilmittel zu spielen. Eine putzige, heimelige Häuseransammlung, die sich stilistisch an Vorbilder belgischer oder englischer Reihenhaussiedlungen anlehnt.
Die Identifikation der Bewohner mit ihrer Cramer-Klett-Siedlung war stets hoch. Die Wohnflächen der Zwei- bis Vierzimmerhäuser mit 40 bis 90 Quadratmetern sind für heutige Verhältnisse allerdings recht knapp bemessen. Die Generalsanierung liegt nunmehr 37 Jahre zurück und es hat wieder der Zahn der Zeit an der Siedlung genagt, sodass eine erneute Sanierung der einzelnen Wohnhäuser notwendig wird.